Wie entstanden Hussensofas?
Es ist noch nicht allzu lange her, da war das Wohnzimmer die gute Stube des Hauses, in das man
nur Einlass bei hohem Besuch und an Sonn- und Feiertagen erhielt. Die im Wohnzimmer stehenden
Möbel und ganz besonders das Sofa waren ein Schatz, den es mit allen Mitteln zu schützen und zu
schonen galt. Deshalb nutzte man Schonbezüge, um die wertvollen Stoffe, die damals noch lang
nicht so robust wie heute waren, zu schützen. Wem das Wort Schutzbezug zu profan war, der
benutzte das schicke französische Worte housse, aus dem sich schnell das Wort Husse entwickelte.
Das klang gleich viel feiner und eleganter. Waren die Hussenstoffe zunächst aus derbem, eher
unansehnlichem Material, entwickelte sich bald eine eigene, kleine Hussenindustrie, die bessere
Stoffe nutzte und gleichzeitig mit Motiven bedruckte, die der aktuellen Mode entsprachen. Und da
man ja den Originalstoff des Sofas sowieso nie richtig zu Gesicht bekam, wurde sich wohl bald
die Frage gestellt, wozu es den Originalbezug überhaupt brauchte und warum man nicht gleich
komplett auf die praktischen Hussen setzte. Besonders in England und den USA wurde das
Hussensofa zur beliebten und praktischen Alternative zum gewöhnlichen Sofa. War es einige Zeit
doch ein wenig aus der Mode geraten, erlebt es seit einigen Jahren einen regelrechten Hype. Denn
nichts macht ein Zimmer so einladend und gemütlich wie ein weiches, kuscheliges Hussensofa.